Zur Person

Geburtstag: 27. Dezember 1978

Geburtsort: Berlin

Nationalität: Deutsch

Familenstand: Ledig

Gewicht: 73 kg

Größe: 186 cm

Schulausbildung

1985-1986: Conrad-Grundschule, Berlin-Zehlendorf

1986-1989: Grundschule Steenkamp, Lübeck-Travemünde

1989-1994: Trave-Gymnasium, Lübeck

1994-1996: Charlotte Paulsen Gymnasium, Hamburg, 12. Klasse

1996-1998: Sport Gymnasium Magdeburg, Magdeburg - Abitur mit 1,1

Studium

1999-2000: Otto von Guericke Universität, Magdeburg, Sport und Englisch

2000-2001: Martin Luther Universität, Halle, Studium der Biologie

2001-2003: Heinrich Heine Universität, Düsseldorf, Studium der Biologie

2003-2007: Otto von Guericke Universität, Magdeburg, Studium der Neurobiologie

Abschluss: Diplom-Neurobiologin

Arbeit

November 2007 - Oktober 2008: Teilzeitbeschäftigung bei Hasomed GmbH (Kognitive Rehabilitation und Hirnleistungstraining)

Dezember 2008 - ?: Doktorantin (Promotionsstudentin) an der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg, Klinik für Neurologie, bei Prof. Dr. Ariel Schoenfeld und Prof. Dr. Max Hopf

Engagement

Mai 2009 bis ? Vizepräsidentin (Leistungssport) des Landesschwimmverbandes
Sachsen-Anhalt.

November 2008 bis ? Techniktrainerin im SCM
(C-Lizenz Schwimmen)

Über mich

Fange ich mal am Anfang an. Geboren wurde ich am 27.12.78 in einer Schneekatastrophe in Berlin. Dass Wasser, wenn auch nicht in gefrorener Form, noch einmal wichtig werden sollte für mich, war damals noch lange nicht abzusehen. Da meine Eltern mit Sport nicht viel zu tun hatten, landete ich zunächst mir 6 Jahren auf der Musikschule, wo sich allerdings keine besondere Begabung für das Blockflötespielen bei mir herausstellte. Der Zufall wollte, dass ein Berliner Schwimmverein (Zehlendorf 88) Kinder für seine Nachwuchsgruppen suchte. Aus meiner Schule gingen einige Kinder so wie ich zum Probetraining. Aus ca. 200 Kindern kamen 30 in eine Schwimmgruppe und ich war auch dabei. Nach ein paar Übungsstunden meinte der damalige Trainer, Herr Briese, ich würde einmal eine gute Rückenschwimmerin werden…(was meine Eltern wohl damals nicht zu ernst nahmen)

1986 zogen meine Eltern mit mir nach Travemünde um und ich ging brav weiter zum Schwimmtraining. Manchmal musste mich meine Mutter irgendwo am Feldrand vom Spielen aufgabeln, um mich zum Training zu bringen, weil ich ganz und gar kein Stubenhocker war. Ich bin meiner Mutter heute noch dankbar, dass sie mich bis zu meinem 15. Lebensjahr immer zum Training gefahren hat. Mit 12 Jahren wollte ich einmal mit dem Schwimmen aufhören und ging stattdessen zu Leichtathletik, wo ich es immerhin bis zur Bezirksmeisterin über 800m brachte. Ich landete doch wieder beim Schwimmen und wurde unter Trainer Uwe Klenz  innerhalb eines Jahres so schnell, dass ich mich mit 14 Jahren für die Jugendeuropameisterschaft qualifizierte. Auf der JEM in Istanbul, dem Wettkampf in meinem Leben, auf dem ich am aufgeregtesten vor dem Finalrennen war, gewann ich 2x Gold. Ich war beinahe starr vor Angst vor dem 100m Rücken-Rennen auf diesem großen Wettkampf und doch wusste ich genau, dass ich in der Lage war zu gewinnen. Seit diesem Rennen 1993 bin ich im Kader des DSV. Der Jugendbundestrainer stellte fest, dass ich erschreckend wenig trainierte (nur 1x am Tag) und auch von Athletiktraining außerhalb des Wassers noch nicht viel gehört hatte. So wechselte ich 1995 mit gerade 16 Jahren von Lübeck nach Hamburg, wo mir Klaus Rudolph, der als Trainingswissenschaftler dort am Olympiastützpunkt arbeitete, prophezeite, dass ich bei den Olympischen Spielen 1996 dabei sein könnte. Die Olympischen Spiele waren mein großer Traum, den ich mir auch erfüllen sollte. Mittlerweile hatte man mir in Hamburg sehr viel beigebracht unter anderem das Kraulen. (Davor konnte ich nur das Rückenschwimmen wirklich gut.) In Hamburg lernte ich auch, dass man mit einer guten Mannschaft sehr viel Spaß haben kann, dass man schon um 5.30Uhr vor der Schule trainieren kann und dass Computerspielen einem die Daumen kaputt machen kann.

Als mein schwedischer Trainer Glen Christiansen nach den Olympischen Spielen in Atlanta nicht mehr Trainer in Hamburg war, stand die nächste große Entscheidung meines Lebens an. Gehen oder bleiben? Ich wechselte im Herbst 1996 nach Magdeburg, wo ich das Sportgymnasium besuchte. Damals war es ungewöhnlich in den „Osten“ zu gehen, aber mir gefiel die Schule und das professionelle Umfeld. Noch nie hatte ich so viel trainiert, wie ich es in Magdeburg in den folgenden Jahren tun sollte. Es war nicht immer leicht, ich hatte im Ausdauerbereich eine Menge aufzuholen, aber ich konnte mich in der Spitze des internationalen Schwimmsportes etablieren. Mit meinem Ex-Trainer Bernd Henneberg war und bin ich jetzt auf einer anderen Ebene ein sehr gut eingespieltes Team. All die Zeit, die ich bei ihm trainiert habe, war er immer die Ruhe selbst auch wenn ich meine Emotionen einmal nicht im Griff hatte. Er ist offen für alles Neue und ein sehr guter Stratege in der Trainingsplanung. Ohne ihn wäre ich nie 2003 Weltmeisterin über 100m Rücken geworden und ich bin ihm sehr dankbar für alles, was er für mich getan hat.

Meine Schulzeit in Magdeburg auf dem Internat war sehr prägend für mich. 5 Mahlzeiten am Tag in der Mensa waren ein Eldorado für mich, 5.30 Uhr aufstehen jeden Tag eine Qual. Die Lehrer waren unglaublich sportbegeistert und lange Abwesenheiten wegen Trainingslagern plötzlich kein Problem mehr. Dass man in dieser Schule keine Straßenschuhe sondern nur Hausschuhe tragen durfte, fand ich irgendwie gemütlich.

Meine Freunde aus dieser Zeit sind auch heute noch meine besten Freunde. Es ist für mich bezeichnend für eine gute Freundschaft, dass man auch wenn man sich lange nicht gesehen hat, immer noch fühlt als hätte man sich gerade erst verabschiedet, wenn man sich dann wieder trifft.

Über mein Biologie- und später Neurobiologie - Studium kann ich in Kürze sagen, dass es nicht immer leicht war. Gerade am Anfang bestand mein Leben oft nur aus Training und Lernen. Von der Otto-von-Guericke Universität (Herr Prof. Dr. Pollmann, Frau Prof.Braun, Herr Zehle und Frau Rasehorn waren meine größten Helfer.) wurde ich jedoch immer organisatorisch unterstützt, so dass ich in der Lage war, auch in Trainingslager zu fahren etc. und somit Studium und Sport zu vereinbaren.

Am 28.11.1008 habe ich mich nach einer langen und erfolgreichen Schwimmkarriere offiziell vom Leistungssport verabschiedet (siehe "News" vom 29.8.08)und einen neuen Lebensabschnitt begonnen. Ich bin immernoch sportlich aktiv, da ich abtrainieren will und muss, aber meine persönlichen Freiheiten sind nun größer.

Die meiste Zeit des Tages verbinge ich in der Neurologie und beschäftige mich mit EEG und MEG und gewöhne mich an das Leben in der Forschung. Zunächst musste ich mich viel um die technischen Gegebenheiten von MEG und EEG kümmern und vor allem ein wenig Programmieren lernen. Ich arbeite an einem Teilprojekt eines Sonderforschungsbereichs (SFB) mit dem schönen Titel: "Belohnungsabhängige und attentionale Prozesse bei der visuellen Selektion". Betreut werde ich von Prof. Dr. Ariel Schoenfeld, wie schon zu meiner Diplomarbeit, und Prof. Dr. Jens-Max Hopf. Mal schauen, wann es soweit ist, dass die Ergebnisse aus diesem Projekt veröffentlichungswürdig sind.

Meine zweite Leidenschaft ist es, etwas für den Schwimmsport zu tun und meine Erfahrungen einzubringen. Seit Mai 2009 amtiere ich als Vizepräsidentin Leistungssport im Landesschwimmverband Sachsen-Anhalt und sammle Erfahrungen als Funktionärin. In Magdeburg haben wir hervorragende Sportstrukturen, doch auch wir kämpfen im SCM-Schwimmen seit Jahren um Nachwuchs. Ein wenig bringe ich mich zum einen in die Organisation ein und zum anderen in die technische Ausbildung der jungen Schwimmer. Im Bereich der 5. und 6. Klasse (Sportschule) helfe ich Dagmar Hase und Herbert Schirrmeister im athletischen Bereich und beim Techniktraining im Wasser.

Das Leben nach dem Hochleistungssport ist somit durchaus nicht ohne Sport und auch gar nicht langweilig.

Eure Antje