Herzlich willkommen auf meiner neuen Homepage!

Das Jahr 2021 ist genau das richtige für einen Neustart, finde ich. Nicht, dass 2020 für mich persönlich ein schlechtes Jahr gewesen wäre. Mir ist bewusst, dass es vielen von Euch sicher nicht gut ging. Ganz allgemein war es ein Jahr der großen Ereignisse, die vieles in Frage stellen, was bisher als mehr oder weniger selbstverständlich galt. Und weil ich gerne schreibe, diskutiere und philosophiere, habe ich mit dieser neuen Seite nun auch die Möglichkeit ein wenig darüber zu bloggen. Über kritisches, aber freundliches Feedback hier und über die üblichen Kanäle freue ich mich!

Was wird also 2021 bringen? Ich kenne kaum jemanden, der anderen zu Beginn dieses Jahres nur ein frohes und nicht auch ein gesundes neues Jahr gewünscht hat. Ich wünsche uns auch ein Jahr, dass weniger durch COVID-19 geprägt ist als das letzte. Nur wird es selbst mit der Impfung noch eine Weile dauern, bis die Pandemie überwunden ist. Was ich von schief denkenden Menschen halte, die sämtliche Wissenschaft zum Thema nicht anerkennen und sich selbst „alternative Fakten“ basteln, muss ich Euch wohl nicht sagen. Bei allem Leid, dass dieses Virus vielen Menschen gebracht hat, so war ich doch überrascht, dass unsere Gesellschaft im großen und ganzen in der Lage ist, so große Einschränkungen zum Wohle aller zu ertragen. Vielleicht wird neben der Erfahrung auch noch mehr bleiben. Ich werde zukünftig eine Maske in der Straßenbahn tragen, wenn ich erkältet bin. Niemand wird wohl dann darüber lachen oder über die Asiaten, die das schon seit langem so handhaben. Werden wir wieder Hände schütteln? Auf jeden Fall hat mir Corona bewusst gemacht, wie sehr wir doch aus Fleisch und Blut sind und wie sehr wir Menschen uns eben doch nicht über die Natur erheben können. Denn auch ein Virus ist Teil der Natur.

Für jemanden wie mich, die ich mich seit fünf Jahren mit dem digitalen Wandel der Gesellschaft beschäftige, und für die bisher eher Computerviren eine Bedrohung darstellten, ist das um so mehr Warnung, nicht Mittel

und Zweck im Digitalen zu verwechseln. Trotzdem bleibt für mich nach diesem Corona-Jahr die Feststellung: Digital ist man weniger allein. Es bleibt auch, dass bei technischen Neuerungen der Mensch im Mittelpunkt stehen soll. Und das muss mehr als eine beruhigende Floskel sein. Gerade künstliche Intelligenz, also die Aussicht auf

immer mehr lernende und sich selbst optimierende Computer, zeigt, welche große digitale Revolution gerade im Gange ist. Ich stelle mir viele Fragen. Kann man noch von freien Märkten sprechen, wenn der moderne „Markt“ Google, Alibaba und Amazon gehört? Muss ich mich jetzt selbst optimieren? Wenn ich die Fitness-App der Krankenkasse nutze, bin ich dann ein besserer Mensch, bekomme ich dann bald auch einen besseren Tarif? Ist das gut? Ich liebe Wikipedia, aber kann ich mir auch noch Dinge selbst merken? Was machen die digitalen Helfer mit mir, mit uns allen? Wie setzt man sie kreativ ein und nicht nur für Bequemlichkeit und Konsum? Ist der „User“ nur die datendurchleuchtete Fortsetzung von Konsument? Ist der „Homo digitalis“ nur das moderne Update eines Homo oekonomikus? Was bedeutet digitaler Fortschritt eigentlich? Innovation ist ja nicht per se gut.

Als ehemalige Neurowissenschaftlerin faszinieren mich die Möglichkeiten, dem Gehirn bei der Arbeit zuzuschauen. Durch Mensch-Maschine-Interaktion geht noch mehr und kranken Menschen können davon profitieren, wie z.B. Patienten mit Locked-In-Syndrom, die lernen können, sich mit Hilfe der Technik mitzuteilen. Ich bin aber davon überzeugt, dass der Mensch und sein Gehirn an unseren Körper gebunden sind und sich niemals unsere Gefühle und Gedanken auf einen Rechner hochladen lassen, wie es vielleicht Elon Musk als Vision verkauft. Es ist an uns zu definieren, was Fortschritt ist, und wovon man besser die Finger lässt. Kernspaltung ist eine großartige technische und wissenschaftliche Leistung, doch im Digitalen sollten wir vorausschauender sein und nicht bis zur „Atombombe“ oder einem GAU warten.

Um im großen Feld des Digitalen, der zunehmenden Verflechtung der Welt, demokratisch um gesellschaftliche Antworten zu ringen, aber auch um ganz banal den Breitbandausbau in Sachsen-Anhalt voran zu treiben, zog es mich letztes Jahr in die Politik. Nicht, weil ich die geborene Politikerin bin, sondern weil ich nicht nur zuschauen möchte. Ich möchte etwas verändern. Auf meinem Gebiet braucht es noch Leute, die gleichermaßen an Klimaschutz wie an der digitalen Revolution interessiert sind und beides zusammen denken wollen, finde ich. Zudem möchte ich verhindern, dass Menschen sich von der Politik so wenig vertreten fühlen, dass sie unsere Demokratie in Frage stellen. Dagegen zu wirken wird für mich im kommenden Wahlkampf für die Grünen mit viel zuhören und reden verbunden sein. Sehr spannend, ich freue mich schon!

Manchmal heißt es ja, es werde so viel geredet und so wenig getan in der Politik. Ich glaube, dass Umsetzung wichtig ist, aber Worte nicht minder. Die Parolen der politischen Rechten bereiten viel schneller den Boden für die Tat und zwar die gewalttätige, als ich bisher dachte. Donald Trumps Unfähigkeit, sich differenziert zu äußern, ist meiner Meinung nach auch eine Unfähigkeit, differenziert zu denken und zu handeln. Vor nicht allzu langer Zeit haben sogenannte „Patrioten“ das Kapitol gestürmt. Das kam nicht aus dem nichts.

Es war schon ein krasses Jahr 2020 und dann ist auch noch James Bond, Entschuldigung, Sean Connery, gestorben. In solchen Momenten bin ich traurig und fühle mich noch dazu so alt. Mein Abschied aus dem Schwimmsport ist nun schon über zehn Jahre her, mein erster internationaler Wettkampf 28 Jahre!Mein Alter ist seit einigen Wochen nun auch Sinnbild der Langweiligkeit. 42 – die beliebigste Zahl des Universums, die Antwort des Supercomputers Deep Thought auf „die Frage nach dem Sinn des Lebens, dem Universum und dem ganzen Rest“ (Per Anhalter durch die Galaxis). Damit wäre dann doch alles geklärt.

In diesem Sinne wünsche ich Euch ein gesundes, erhellendes und spannendes Jahr 2021!